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Aus meinem Buch „On the Road…Coming Home“ herausgegeben Dezember 2020

04.03.15

 

Tatsächlich finden wir unsere Antworten auf unsere Fragen nur in uns. Allerdings nur dann, wenn wir bereit sind, uns zu begegnen. Wenn wir bereit sind, in uns hineinzuschauen, in uns hineinzuhören. Wenn wir bereit sind, unser Inneres, unseren inneren Raum zu betreten und uns dort vertraut zu machen, zurechtzufinden; diesen Raum zu entdecken und Licht in das Dunkel dieses Raumes zu bringen und auch ein Stück weit Ordnung; ihn also aufzuräumen.

Ich glaube, es ist mit diesem inneren Raum tatsächlich so wie mit einer Wohnung oder einem Haus. Also unserer Wohnung, unserem Haus, in dem es einen Raum gibt, den wir schon seit langem nicht mehr richtig betreten haben. Wir haben immer wieder Sachen in diesen Raum gestellt, von denen wir nicht wussten, wo wir sie lagern sollen oder was wir mit ihnen machen sollen. Wir haben diese Sachen in diesen Raum gestellt und ihn dann wieder zugemacht. Die Rollläden dieses Raumes sind heruntergelassen. Er ist dunkel. Wir wissen, dass es diesen Raum gibt und wir wissen auch, dass wir uns davor drücken, ihn richtig zu betreten und genauer hinzuschauen, was in ihm drin ist. Zu schauen, was wir noch brauchen und was wir im Grunde genommen ausmisten sollten. Einfach mal die Rollläden hochzumachen und Licht in den Raum zu bringen. Und Klarheit.

Wir wissen, dass wir dies tun sollten, aber wir spüren ein Unbehagen bei diesem Gedanken. Wir spüren einen Widerstand und wir tun es deshalb nicht. Wir stellen nur immer wieder Sachen hinein in diesen Raum, mit denen wir gerade nichts mehr anfangen können, aber bei denen wir auch nicht entscheiden wollen: brauchen wir sie irgendwann noch einmal? Heben wir sie deshalb auf oder sollten wir diese Sachen nicht lieber wegwerfen? Wir stellen diese Dinge einfach in den Raum hinein, bis er voll ist. Bis wir die Tür kaum noch zu kriegen.

Ja, so geht es nicht wenigen von uns mit uns selbst, mit unserem inneren Bereich.  Unser Inneres, das ist der Raum, der Raum mit den vielen Dingen, die teilweise nützlich sind, attraktiv und teilweise unnütz, überflüssig, veraltet. Da sind auch Spinnweben, Staub, Durcheinander und Dunkelheit.

Nun ist es aber so, dass genau in diesem Raum, den wir schon so lange nicht mehr richtig betreten, aufgeräumt und uns angeschaut haben, die Antworten auf unsere persönlichen Fragen liegen. Die Fragen, die uns selbst und unser Leben betreffen und die uns wirklich zum Teil schon sehr lange beschäftigen. Da wir diesen Raum aber nicht betreten wollen, fangen wir an, die Antworten auf unsere Fragen im Draußen zu suchen. Bei anderen Menschen, in Tätigkeiten, in Zeitschriften, in Büchern, in Religionen, in Wissenschaften oder in materiellen Dingen. Oder aber wir lenken uns einfach nur ab, um unsere Fragen nicht mehr zu spüren und zu hören und damit auch keine Antworten mehr auf diese Fragen suchen zu müssen.

Bücher, Religionen, andere Erfahrungen, die Antworten anderer Menschen auf ihre Fragen können wirklich wichtige, nützliche Impulse und Hilfestellungen bei dem Auffinden unserer eigenen Antworten auf unsere Fragen für uns sein. Aber sie werden uns bei unserer Suche nach unseren Antworten nur unterstützen, wenn wir bereit sind, diesen Raum in uns, dem wir schon so lange aus dem Weg gehen, zu betreten und ihn kennenzulernen.

Wenn wir also bereit sind, uns selbst zu begegnen, in uns selbst hineinzuhören und hineinzuschauen. Uns selbst als Menschen mit eigenen Bedürfnissen, Gefühlen, Überzeugungen und einer eigenen Persönlichkeit kennenzulernen. Der Raum in uns, in dem wir unsere Antworten auf unsere Fragen finden werden, das sind wir selbst. Wir lernen, uns mit uns selbst zurechtzufinden, zwischen wichtigem und unwichtigem in uns zu unterscheiden, veraltete und überholte Erfahrungen auszumisten, Licht in unser Dunkel zu bringen und so nach und nach herauszufinden, wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen in unserem Leben.

Wir werden unsere Antworten auf unsere Fragen, die uns schon so lange beschäftigen, nur in uns finden. Aber das dann ganz sicherlich!