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Persönlichen Gedanken über mein aktuelles Buch

27.04.20, nachmittags, am Strand bei Walluf am Rhein      

Heute ist der 27. April 2020 nachmittags. Deutschland und fast die gesamte restliche Welt befinden sich gerade in einem absoluten Ausnahmezustand. Wir sind mitten im Lockdown der aktuellen Corona Krise. Und wir erleben so gerade eine vollkommen neue, bewegende, aber auch verunsichernde Situation. Denn diese Welt wurde von einem auf den anderen Tag durch einen neuen, unbekannten Virus aus ihrer gewohnten Bahn geworfen. Und obwohl es bei uns seit Wochen auch eine Kontaktsperre gibt, geht es uns hier in Deutschland im Gegensatz zu den anderen europäischen Ländern immer noch recht gut, denn wir dürfen uns noch allein oder zu zweit mit dem entsprechenden Abstand draußen im Freien bewegen und aufhalten. 

Und wir hatten die letzten Wochen wirklich Glück mit dem Wetter, das uns fast durchgehend fantastisch viel blauen Himmel, Sonne und mittlerweile auch Wärme bietet. Und so sitze ich jetzt gerade an meinem Lieblingsplatz in der Nähe von Walluf am Strand des Rheins unter einem Baum. Und ich schaue auf den Fluss, das vorbeifließende Wasser und die großen Lastkähne, die sich kraftvoll mit stampfenden Motoren an mir vorbeischieben. Und ich fange in diesem Augenblick an, den letzten Teil meines Buches „On the Road… Coming Home“ in den Voice Recorder meines Handys zu sprechen, mein persönliches Vorwort zu diesem Buch.

Seit Anfang 2019, also seit gut einem Jahr, ruht jetzt meine Arbeit an diesem Buch, in das ich die Jahre zuvor so viel Herzblut, Offenheit und auch Zeit gesteckt habe. Meine Arbeit ruht, weil ich mich vor einem Jahr tatsächlich noch nicht getraut habe, dieses Buch zu veröffentlichen, obwohl es im Grunde genommen fertig war. 

Zu meiner Zurückhaltung bei der Veröffentlichung dieses Buches möchte ich gleich weiter unten noch etwas schreiben. Jetzt möchte ich gerne für alle Menschen, die dieses Buch in die Hand nehmen, noch einmal zurückschauen zu dem Anfang, zum Ursprung dieses Buches und zu der Geschichte seiner Entstehung. 

Es war Ende 2014, also vor gut fünfeinhalb Jahren, als ich immer wieder in mir das Bedürfnis verspürte, in der Art eines Tagebuches meine persönlichen Gedanken in den Voice Recorder meines Handys zu sprechen, wenn mich etwas berührte, bewegte und beschäftigte. Wenn also gerade etwas in meinem Leben passiert war oder ich mich mit einem Thema auseinandersetzte, über das ich mich mitteilen wollte. Ich hatte also in diesen Augenblicken das Bedürfnis, den Gefühlen und Gedanken, die in mir waren, Worte zu verleihen und so auf diese Art etwas loszuwerden. Und mir so auch die Chance zu geben, zu verstehen, was mich gerade beschäftigte.

Nachdem ich Ende 2014 einige Male in solchen Augenblicken meine Gedanken in mein Handy gesprochen hatte, kam mir die Idee, aus diesen Texten ein Buch zu machen. Indem ich zwei Jahre lang persönliche Gedanken in den Voice Recorder meines Handys sprach, wenn mich etwas sehr bewegte oder mich ein Thema nicht mehr losließ. Und diese gesammelten Texte dann als Buch zu veröffentlichen. Und ich wollte auf diese Art zwei Jahre lang meinen eigenen Weg der persönlichen Weiterentwicklung zu mir selbst nach Hause, auf dem ich mich zu diesem Zeitpunkt schon viele Jahre befand, begleiten. Ich wollte mich so selbst ausdrücken und meine persönliche Entwicklung dadurch unterstützen. Und natürlich wollte ich mit diesem Buchprojekt auch die Erfahrungen und Einsichten meines Prozesses anderen Menschen, die sich ebenfalls auf ihrem Weg der Weiterentwicklung befinden, als Beitrag und Impuls zur Verfügung stellen.

Und so ergab es sich, dass ich den ersten Tagebuchtext dieses Buchprojektes am 16. Dezember 2014 in meinem Kurzurlaub auf Fuerteventura in den Voice Recorder meines Handys sprach. Und meine innere Auseinandersetzung brachte mich in dem Moment gleich mit einer Erfahrung und einem Thema in Berührung, das viele von uns Menschen immer wieder tief in ihrem Wesen beschäftigt: Es ist unsere Angst vor Ablehnung, unsere Angst davor in dieser Welt, so wie wir als Menschen sind, nicht willkommen zu sein und zurückgewiesen zu werden. Und ich konnte in diesem Augenblick am Strand auf Fuerteventura eine Verbindung dieser Angst mit dem Moment unserer Geburt und der Durchtrennung unserer Nabelschnur nach der Geburt erkennen. Ich war also gleich zu Anfang dieses Projektes mitten- drin im Kern unseres menschlichen Fühlens und Seins.

Es folgten dann in den nächsten zwei Jahren bis zum Ende dieses Buchprojektes am 18. Dezember 2016 ca. 130 weitere Texte, von denen ich schließlich 116 auswählte und bearbeitete und jetzt hier „endlich“ in diesem Buch veröffentliche.

 Und natürlich mussten diese Texte, nachdem ich sie Wort für Wort vom Voice Recorder meines Handys in meinen Laptop übertragen hatte, noch korrigiert und überarbeitet werden. Weil ich sie so, wie ich sie in mein Handy gesprochen hatte, nicht 1 zu 1 in meinem Buch abdrucken konnte. Weil ich beim freien Sprechen in mein Handy mitunter etwas durcheinander formuliert hatte, mit etlichen Schachtelsätzen und vielen Gedankensprüngen. Und in dieser ursprünglichen Form der gesprochenen Texte hätten andere Menschen beim Lesen meines Buches nicht so einfach verstehen können, was ich eigentlich sagen will. Und sie hätten sehr wahrscheinlich beim Lesen meiner persönlichen Gedanken auch keinen Spaß gehabt wegen dieses „sperrigen“ und etwas „unhandlichen“ Sprachstils.

Bei dieser Korrektur der Sprache und des Schreibstils meiner Texte wurde deren Inhalt, wurden meine zugrunde liegenden Gedanken aber nicht verändert. Sie blieben so erhalten, wie ich sie im jeweiligen Augenblick in mein Handy gesprochen hatte, weil ich ja mit diesem Buch genau diese meine Erfahrungen, Überlegungen und Erkenntnisse aus dem gelebten Augenblick heraus anderen Menschen für ihre Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Person und ihrem Leben anbieten wollte.

Die Korrektur meiner Texte begann im Jahr 2016 und setze sich etappenweise in den Jahren 2017 bis Ende 2018 fort. Ich nahm in dieser Zeit an einer sehr guten 2-jährigen Fortbildung im Bereich Neurowissenschaften teil. Und dabei erhielt ich „aus erster Hand“ von teilweise recht namhaften Professoren die aktuellen Erkenntnisse der Gehhirnforschung über unser menschliches Fühlen, Denken und Handeln. Ich erlebte diese Fortbildung als fantastische Ergänzung meiner persönlichen Erfahrungen der vergangenen Jahre und bin auch jetzt immer noch froh, an dieser Fortbildung teilgenommen zu haben. Und einige der Erfahrungen, die ich in den zwei Jahren meines Buchprojektes machte, erschienen mir aufgrund der Forschungsergebnisse plötzlich in einem ganz anderen Licht und wurden für mich so erklärbarer und verständlicher.